Werwolf

Wie entstanden Werwolfs-Mythen?

Wie man damals wirklich auf Werwölfe kam, ist nicht bekannt. Es gibt aber mehrere Versionen. Such dir deine aus!!!

Version Nummer 1:

"Einst lebte in Griechenland ein König namens Lykaon. Er war ein größenwahnsinniger Tyrann, der noch nicht mal Respekt vor den Göttern hatte. Zeus ging aus dem Grund zu ihm, um ihn zur Rede zu stellen. Doch dieser machte sich lustig über den Göttervater und wollte den Beweis seiner Gottheit, indem er Zeus hinrichten wollte. Sollte er es überleben, so würde er ihm glauben, dass er der Göttervater sei. Zeus willigte ein, um ihm zu beweisen, wer er war. Der König lud Zeus zu seiner Henkersmahlzeit ein, und dabei dachte er sich ein grausames Verbrechen aus. Eigenhändig brachte er seinen 7jährigen Sohn um und bereitete ihn als Mahlzeit für Zeus vor. Nachdem Lykaon das Essen servieren ließ und Zeus entdeckte was der Braten war, verurteilte er donnernd seine Strafe für Lykaon: Unmensch, mit Recht nennst du dich selbst einen Wolf und das wirst du auch fortan sein. Ein Wolf unter Wölfen. Das soll deine Strafe sein, dir auferlegt vom Göttervater, den zu missachten du dich erdreistet hast. Der Tod wäre eine zu geringe Strafe für dich! Mit diesen Worten verwandelte sich Lykaon zu einem bösartigen Wolf und mußte umherziehen um seinen Blutdurst zu stillen." Dies nun eine Legende aus dem alten Griechenland, über die Entstehung der Kreatur des Werwolfes. Lest unten mehr zu dem Mythos des Wolfmannes!

Version Nummer 2:

"Das Unheil beginnt mit dem Biss eines Tieres. Geraume Zeit später zeigen sich an dem Opfer die ersten Symptome: Die Unglücklichen scheuen das Tageslicht ebenso wie die Wasseraufnahme und fangen an, wie in Raserei um sich zu schlagen, zu beißen und zu treten. In ihrem eigentümlich starren Gesicht ziehen Spasmen der Muskulatur die Lippen zurück und lassen Zunge und Zähne hervortreten, Geifer und Schaum quellen aus dem Mund, und von der gequälten Kreatur sind schreckliche, kehlige Laute zu vernehmen." So beschreibt der Tierarzt Joseph Claudius Rougemont im Jahre 1798 die auffälligen Verhaltensweisen der "Hundswuth" - heute bekannt unter dem Namen "Tollwut" oder "Lyssa". Die Symptome zwischen Tollwut und des so genannten Werwolfes sind verblüffend ähnlich. Deswegen gehen die neuesten Erkenntnisse davon aus, dass sich der Werwolfsglaube aus der Tollwutkrankheit beim Menschen entwickelt hatte.

Das Mythos

Der Werwolf gilt wohl als eines der gruseligsten und zugleich undurchschaubarsten Wesen der Mystik. Er gilt als ein Mensch der meist unter einem bestimmten Zwang, dazu getrieben wird, nachts sich in einen reißenden Wolf zu verwandeln und somit seine Beute zu finden und zu töten. Werwölfe sind fast ausschließlich männlich. Das zeigt sich an dem Namen, die Vorsilbe Wer ist von dem lateinischen vir oder vom germanischen wer: Mann, wolf: Wolf abgeleitet. Der Glaube an die Werwolf-Mythologie hat tiefe Wurzeln. Schon im alten Griechenland machten es sich die Götter zunutze ihre Gestalt zu ändern um besondere Fähigkeiten einsetzen zu können. Durch die Ähnlichkeit und Verbundenheit zum Tier, glaubte man an eine Verschmelzung der Seelen wenn man dies wollte. Ja man dachte sogar, dass sich Menschen in Tiere und andersherum verwandeln könnten. Der Glaube an Wolfsmenschen war aber der am tiefst verwurzelsten und wurde von den Naturvölkern bis heute über Traditionen hinweg der Glaube von Generation zu Generation weitergegeben.

Entwicklung

Selbst in Europa lebte der Glaube an die Mensch-Wolf Verwandlung auf. Ja man wurde fast hysterisch. Alle von dem Wahn der Hexenverfolgung gepackt, ließ die Kirche dieses Phänomen auf den Wahrheitsgehalt untersuchen. Sie kam zu dem Schluss, dass bestimmte Hexenmeister mit Hilfe einer Salbe sich des Nachts verwandelten. Nach diesem Urteil folgte ein regelrechter Boom. Zahlreiche Prozesse wurden geführt die ersten im Jahre 1521. Durch die Geständnisse der Angeklagten wurde das Volk aufgewiegelt, die Mädchenmordenden, sexistischen Gestalten auszurotten. Die Eigenschaften des Wolfes lösen im Menschen eine gewisse Faszination aus. Sind da Schnelligkeit, Beweglichkeit, Blutgier, Grausamkeit, Kühnheit, sein absolut feines Gehör ... jedoch trotz zahlreicher schrecklicher Eigenschaften auch die Klugheit, der Mut und der Familiensinn. Seine grausamen Merkmale haben ihn in Sagen berühmt gemacht (wir denken nur an "Der Wolf und die 7 Geißlein" "Rotkäppchen und der Wolf"...) Jedoch galt er in vielen anderen Länder als heilig oder als Vorbild.

Das Tier

Der Werwolf vereinte die Symbolik von "Haare, Mond und Blut". Das wilde strubbelige Fell des Werwolfes rief in den Menschen zwar Angst und schrecken auf, jedoch erinnerte es sie auch an eine bestialische Sexualität die keinerlei moralische und ethische Grenzen kannte. Der Mond, der ohnehin geheimnissvoll erscheint, bedeutete das weibliche Unterbewußtsein und das Triebhafte. Das Blut steht für das Leben, Sexualität und das tierische Verlangen. Die Faszination trieb es sogar so weit, dass von einigen in komplizierten Ritualen versucht wurde dessen Gestalt anzunehmen. Auch die Literatur greift dieses Thema in der Geschichte häufiger auf. Seit der Antike sieht man auch häufig die malerische Verarbeitung dieses Themas. Die Figur des Werwolfes begleitet die Menschheit in seiner gesamten Geschichte. Sie weißt immer wieder auf die bestialischen, wilden Züge hin, die in jedem Menschen vorhanden sein können und irgendwann mal ausbrechen. Halt wie beim Werwolf bei Vollmond. Also ein Tier in uns. Von vielen Forschern wurde das Phänomen beleuchtet. Ähnlich wie bei den Geistertheorien erklärte die Okkultistin Dion Fortune, dass Menschen nur aufgrund eines extrem starken Willens die Gestalt eines Werwolfes annehmen können. Nicht vergessen darf man, dass die Faszination des Werwolfes so weit ging, dass Menschen von sich selbst behaupteten welche zu sein und somit im Blutrausch morden zu müssen.

Nur ein Beispiel: 1541 behauptete ein wegen Mordes angeklagter Bauer, dass er ein Werwolf sei und das Fell nach innen trüge. Die Richter ließen, um die Behauptung zu prüfen, ihm Arme und Beine abtrenne. Das Ergebnis: es wurde nichts gefunden und der Bauer starb. Frankreich ist übrigens das Land, in dem sich die meisten Werwölfe aufzuhalten schienen. Zwischen 1520 und 1630 wurden 30.000 Monster verzeichnet. Die meisten wurden hingerichtet.

Die Erklärung

Der Werwolfglauben basiert teilweise auch auf menschliche Erkrankungen wie den Wolfsmenschen, deren ganzer Körper bedeckt von Haaren einem tierischen Wesen ähnelt. In der Psychologie gilt der Begriff Lykanthropie für Menschen, die unter dem Wahn leiden, sie wären ein Tier oder würden sich in ein solches Verwandeln. In den Umkreis der Lykanthropie gehören auch die zahlreichen, der klassischen Psychiatrie bekannten Beispiele vermeintlicher Wölfe, Katzen, Hunde usw. Ja man spricht in verschiedenen Ländern gar von verschiedenen Tierphänomenen. Unter anderem gibt es da den Wer-Bär, Wer-Hund,Wer-Fuchs usw.

In Österreich (1921) gab es einen Fall eines japanischen Mädchens, das von einem Fuchs besessen, die Verhaltensweisen eines Fuchses zeigte. Jedoch hatten auch Geschehen bei denen Kinder von Wölfen aufgezogen wurden, für viel Aufsehen und Mutmaßungen gesorgt. Laut des Glaubens sollten solche Menschen sich auf allen vieren fortbewegend in den Dörfern einfallen und Kinder rauben um diese zu fressen.

Werwolf - Vampier

Gemeinsamkeiten gibt es auf alle Fälle. Beide sind Nachtgestalten, durstig nach Blut und eine ganz besondere Spezies mit ganz besonderen Kräften. Man glaubt dass Beide Knoblauch nicht ertragen können, ebenso wie das Sonnenlicht. Der Werwolf jedoch soll mit Silberkugeln zu besiegen sein, während dem Vampir ein ein Pflock ins Herz zu rammen sei. Ein Vampir kann seine Art weitergeben durch seinen "Kuß" (je nach Auffassung) ein Werwolf ebenso. Bram Stokers Dracula war an den Händen mit einer Art Fell ausgestattet. Nicht selten verfließen Vampir und Werwolfmythos in einer Figur. Einen großen Unterschied gibt es jedoch. Der Werwolf ist ein Mensch der zu einer bestimmten Zeit jagen muss. Der Vampir ist allerdings halt ein Vampir, Unsterblicher der nur des Nachts aus seiner "Gruft" auferstehen kann. Jedoch hat man sehr oft angenommen, dass ein Werwolf nach seinem Tode zu einem Vampir wird, falls man keinen Exorzismus oder ähnliches anwenden würde. Wie immer sind die Menschen gespalten. Die Einen behaupteten, dass Werwölfe die ärgsten Feinde der Vampire sind und diese auch töteten. Die Anderen halten sie für Artgleich, wieder andere meinen, dass Werwölfe Leichen seien die wiederauferstehen. Der Wolf als Symbol des Todes wird in vielen Aberglauben aufgezogen. Nicht selten dachten die Menschen, dass wenn sie einen Wolf heulen hören würden dies ein Zeichen des bevorstehenden Todes sei. Eine These sagt aus, dass der Werwolf ein Diener des Vampirs sei. Oder jedoch das beide aus einer Familie stammen und mit der Zeit die Vampire die Werwölfe verdrängten und ihren Platz einnahmen, so dass sie sich, wenn es ihr Wille ist in Wölfe verwandeln können. Was nun dran ist müsst ihr selbst entscheiden. Jedoch sei gesagt, dass ich hier den Glauben in seiner Entwicklung, das Mysterium aufzeige. Falls jemand heut zutage glaubt ein Werwolf zu sein, kann er dies gerne tun. Doch darauf wollte ich nicht genauer eingehen :-). Wartet auf den nächsten Vollmond!

www.Wölfe.info Martina Garz© 2011